Der Lionhound

Ursprung des Standards des Lionhound
Der Standard des Lionhound ist an den Standard des Rhodesian Ridgeback angelehnt, dessen Originalstandard, von F.R. Barnes 1922 in Bulawayo (Rhodesien) aufgestellt und von der KUSA (Kennel Union of Southern Africa) 1926 anerkannt wurde. Die Ahnen des Rhodesian Ridgeback können zur Kapkolonie zurückverfolgt werden, wo sie sich sowohl mit den Hunden der frühen Pioniere als auch mit den halbdomestizierten Hottentottenhunden vermischten, die einen Rückenkamm (Ridge) hatten.
Der Unterschied zum Rhodesian Ridgeback
Der Ridge, der beim Rhodesian Ridgeback eine übergeordnete Rolle spielt, ist beim Lionhound absolut unwichtig. Diese Mutation ist bei den meisten Ridgebacks vorhanden und nachdem der Lionhound auf dieser Rasse aufgebaut wird, werden diese Hunde natürlich in der Zucht eingesetzt. Der große Unterschied besteht darin, dass sie nur mit ridgelosen verpaart werden sollen, so wie es die Empfehlung des wissenschaftlichen Beirats des VDH vorsieht. Denn im Moment ist das Zuchtpotential von ridgelosen noch nicht vorhanden und nur so kann eine vielfältige Zucht aufgebaut werden.
Generell sollten also Hunde mit Ridge nur mit ridgelosen verpaart werden, um zu versuchen auf lange Sicht die Kopienzahl duplizierter Gene am Ridge-Genort und damit hoffentlich auch den Dermoid Sinus zu eliminieren. Das wird natürlich nicht über Nacht gelingen, aber das ist der Weg, den man gehen sollte, um vor allem gegen das Qualzuchtmerkmal Dermoid Sinus anzukämpfen. Für die Gesundheit unserer Hunde ist es der einzig richtige Weg langfristig auf eine Mutation, die für den Hund völlig irrelevant und nur für uns Menschen wichtig ist, zu verzichten.

Genetische Diversität (Vielfalt)
Genetische Diversität ist die Voraussetzung für die Anpassungsfähigkeit und Überlebensfähigkeit von Arten an veränderte Lebensraumbedingungen, Umwelteinflüsse oder Krankheiten indem sie eine breite Palette an genetischen Kombinationen ermöglicht.
Die genetische Diversität aufrecht zu erhalten ist das oberste Ziel in der Rassehundezucht und auch eine der größten Herausforderungen. Sie bildet die Basis für die genetische Fitness, zu der Vitalität, Krankheitsresistenz und Fruchtbarkeit zählen. Genetisch betrachtet sind Rassehunde eine isolierte Population und auch wenn die Gesamtzahl der Hunde in einer Rasse stetig zunimmt, so kommt es innerhalb der Population nicht zum Zugewinn von neuem genetischem Material - ganz im Gegenteil. Wenn dann aus der eigenen Population noch genetisch diverse Hunde allein auf Grund von kosmetischen Merkmalen wie dem fehlenden Ridge, zu viel weiß an den Pfoten etc., ausgeschlossen werden, dann ist das definitiv der falsche Weg.